Tobias Sachse, Mario März, Denise Ganske, Evelyn Thoma-Schuck und Paul Müller sichern sich die Titel
Am vergangenen Wochenende wurden die Pool-Landesmeisterschaften 2023 des Sächsischen Billard-Verbandes fortgesetzt. Die Wettbewerbe im 9- und 10-Ball in den Wettkampfklassen der Damen, Herren, Ladies und Senioren fanden bei den Vereinen Pool 2000 Leipzig sowie Billardfabrik Leipzig statt. Wie bereits vor zwei Wochen, ging es auch diesmal um insgesamt 8 Titel und die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften 2023.
9-Ball Herren
Mit 24 Teilnehmern im 9-Ball-Wettbewerb der Herren war die Meisterschaft am 20. Mai 2023 gut besetzt. Dabei richtete der Verein Pool 2000 Leipzig erstmals Landesmeisterschaften in seinem neuen Vereinsheim aus. Gespielt wurde in vier Gruppen zu je sechs Sportlern, wobei sich jeweils die ersten beiden für die Endrunde qualifizierten.
Tobias Georgi (Billardfabrik Leipzig) war nach der Auslosung sicherlich der Favorit in Gruppe A. Wer sich neben ihm für die KO-Phase qualifizieren sollte, war jedoch nur schwer vorherzusagen. Nach drei Runden hatten nur Georgi sowie Hekmat Salameh (Pool 2000 Leipzig) noch kein Spiel abgeben müssen. In der folgenden Spielrunde trafen beide aufeinander. In einem ausgeglichenen Match fiel die Entscheidung schließlich nach einem Hill-Hill zu Gunsten von Georgi, der sich damit bereits den vorzeitigen Einzug in die Endrunde sicherte. Eine Chance auf den zweiten Qualifikationsplatz hatten in der letzten Runde auch noch Thomas Metzler (BC Empor Freiberg) und Ronny Sorber (1. PSC Dresden). Beide mussten in ihrem direkten Spiel gegeneinander gewinnen und waren aber auch auf eine hohe Niederlage von Salameh angewiesen. Dieser war beiden jedoch nicht behilflich, indem er sich gegen Maik Thiele (ESV Lok Döbeln – Poolstars) schnell mit einem 5:2 durchsetzte und somit neben Tobias Georgi in die Endrunde einzog.
Auch die Zusammensetzung in Gruppe B ließ zu Beginn nur einen Favoriten, Daniel Sachse vom 1. PSC Dresden, vermuten. Etwas unerwartet kam daher wohl gleich in Runde eins die 5:4 Niederlage von Sachse gegen Bastian Delitz (Pool 2000 Leipzig). Nach zwei Runden hatten vier Spieler jeweils ein Spiel für sich entscheiden können und Eric Haydt (1. PSC Dresden) bereits zwei. Die dritte Runde brachte das Duell des aktuellen Spitzenreiters mit dem Gruppenfavoriten. Hier konnte sich Daniel Sachse schließlich mit 5:3 durchsetzen. Auch nach Runde drei war in der Gruppe noch vieles möglich: vier Sportler mit jeweils zwei Siegen. Nach der vierten Runde hatten Daniel Sachse, Bastian Delitz und Eric Haydt mit jeweils drei Siegen sicherlich die besten Chancen auf ein Weiterkommen, wobei auch Quang Vinh Nguyen (Billardfabrik Leipzig) mit bislang zwei Siegen noch nicht ausgeschieden war. Nguyen musste jedoch gegen Sachse antreten und benötigte einen hohen Partiegewinn, um seine Chance zu wahren. Der Leipziger musste jedoch eine 1:5 Niederlage hinnehmen und so konnte sich Sachse für die Endrunde qualifizieren. Haydt und Delitz trafen im direkten Duell aufeinander und nach dem klaren Sieg für Sachse war für beide ein Weiterkommen nur noch mit einem Sieg möglich. Entsprechend entwickelte sich ein Hill-Hill-Krimi, den am Ende Eric Haydt für sich entscheiden konnte.
In Gruppe C waren die Qualifikanten für die KO-Runde auch nicht leicht im Vorfeld zu bestimmen, da in diese gleich vier starke Sportler gelost wurden. Tommy Gröschel-Prescher (MSV Bautzen 04 – BiGa), Ivan Rudenko (1. PSC Dresden), Paul Müller (ESV Lok Döbeln – Poolstars) und Daniel Schneider (SAX MAX Dresden) trafen hier aufeinander. Nach zwei Runden hatten Müller und Rudenko jeweils zwei Siege auf ihrem Konto, Gröschel-Prescher und Schneider jeweils einen. Müller sicherte sich auch seinen dritten Partiegewinn in Folge, während Rudenko eine 0:5 Niederlage gegen Gröschel-Prescher einstecken musste. Auch nach Runde vier sollte das Weiterkommen noch nicht entschieden sein, insbesondere da Müller seine erste Niederlage gegen Rudenko hinnehmen musste. Drei Sportler mit drei Siegen und alle konnten sich noch aus eigener Kraft ein Ticket für die Endrunde sichern. Ivan Rudenko machte mit einem 5:2 gegen Marco Rudolph (1. Chemnitzer BC) den ersten Schritt. Im direkten Duell Tommy Gröschel-Prescher gegen Paul Müller konnte sich schließlich Gröschel-Prescher mit einem 5:3 durchsetzen und Rudenko ins Viertelfinale folgen.
Die Favoriten in Gruppe D waren sicherlich Tobias Sachse (1. PSC Dresden) und Ammar Al-Khalaf (Billardfabrik Leipzig). Nach drei Runden sollte sich diese Vermutung auch bestätigen, da beide bis dahin ungeschlagen blieben. Ihnen auf den Fersen war Till Fritzsche (1. Chemnitzer BC) mit zwei Siegen. In Runde vier kam es schließlich zum Duell Al-Khalaf gegen Sachse. Etwas unerwartet kam jedoch wohl das klare 5:0 für Sachse. In der Partie Till Fritzsche gegen den erst 14-jährigen Paul Heim (BC Joe’s Dresden) hatte der Chemnitzer die Möglichkeit, den Anschluss an das Spitzenduo zu halten. Es entwickelte sich ein Hill-Hill-Krimi mit Fehlern und Chancen für beide Sportler. Diesen entschied am Ende der talentierte Dresdener mit einem 5:4 für sich. Damit war wohl auch die rechnerische Chance für Till Fritzsche nun ausgeschlossen, in die Endrunde einzuziehen. Maik Schlegel (BC Joe’s Dresden) hatte diese Chance jedoch noch, benötigte dafür allerdings einen hohen Sieg gegen Ammar Al-Khalaf als auch die Mithilfe von Fritzsche, der hoch gegen Tobias Sachse gewinnen hätte müssen. Beides sollte so jedoch nicht eintreten: Schlegel verliert mit 2:5 gegen Al-Khalaf und Sachse gewinnt mit 5:2 gegen Fritzsche. Somit zogen in Gruppe D die anfänglichen Favoriten in die Endrunde ein.
Im ersten Viertelfinale setzte sich Tommy Gröschel-Prescher gegen Hekmat Salameh mit 6:3 durch. Im Vereinsduell des zweiten Viertelfinals Tobias Sachse gegen Eric Haydt setzten sich Sachse deutlich mit einem 6:0 durch. Daniel Sachse und Ammar Al-Khalaf trafen in Viertelfinale drei aufeinander. Hier setzte sich Sachse mit einem 6:4 durch und folgte so seinem Bruder ins Halbfinale. Im vierten Duell der ersten KO-Runde spielten Tobias Georgi und Ivan Rudenko gegeneinander. Rudenko schien es in diesem Spiel zu gelingen, seinen Gegner vom Tisch fern zu halten und jeden Fehler ausnutzen zu können. Die starke Vorrunde von Georgi schien keine Rolle in diesem Aufeinandertreffen zu spielen. Daher zog der junge Ukrainer schließlich mit einem 6:2 Erfolg in die nächste Runde ein.
Im Halbfinale schien Tommy Gröschel-Prescher nicht mehr viel zu gelingen und Tobias Sachse konnte dies immer wieder gut ausnutzen. Somit setzte sich hier Sachse mit einem 6:3 durch. Das zweite Halbfinale verlief ebenfalls spannend. Lange war die Partie von Daniel Sachse und Ivan Rudenko ausgeglichen. Erst in der Schlussphase konnte Rudenko mit 6:4 die Oberhand behalten.
Auch in Finale (Race to 7) gegen Tobias Sachse begann Ivan Rudenko gut und führte zunächst mit 2:0. Dann unterliefen ihm jedoch immer wieder Fehler und Sachse konnte diese für sich nutzen. Sachse nahm sich häufig Zeit, um seine Spieloptionen genau abzuwägen. So konnte er sich schließlich eine 6:3 Führung erarbeiten. Doch dann schien es ihm sichtlich schwerer zu fallen, auch den Siegpunkt zu machen. Rudenko konnte sich so zu einem 6:6 zurückkämpfen. Das letzte Rack war zunächst von einigen Sicherheiten geprägt, um dem Gegner keinen einfachen Einstieg zu lassen. Schließlich bekam Rudenko eine Chance, erreichte jedoch keine Position, um gut von der 5 auf die 6 zu stellen. So verstellte er sich erneut auf die 6 und musste einen Jump spielen. Mit vollem Risiko ging er diesen an, jedoch ohne Erfolg. Die letzten vier Bälle spielt nun Tobias Sachse herunter und sicherte sich so den Titel im 9-Ball der Herren. Silber geht an Ivan Rudenko, Bronze an Daniel Sachse und Tommy Gröschel-Prescher.
9-Ball Senioren
Zum Wettbewerb 9-Ball Senioren fanden ich ebenfalls am 20. Mai 2023 beim Verein Pool 2000 Leipzig sieben Sportler ein. Gespielt wurde zunächst in zwei Gruppen mit anschließendem Halbfinale und Finale.
In Gruppe A – vier Sportler – waren wahrscheinlich Feras Abou Al Fadel (1. PSC Dresden) und Roland Heß (Pool 2000 Leipzig) die Favoriten. Die Reihenfolge der Runden sollte bereits darüber entscheiden, wer die Finalrunde erreichen würde. Beide Sportler trafen darin zunächst auf Roland Holz (Snoobi Dresden) und Ralf Runau (1. Chemnitzer BC) und konnte hier jeweils die Partien auf ihrem Konto verbuchen. Mit jeweils zwei Siegen standen sich Abou Al Fadel und Heß erst in Runde drei gegenüber. Hier konnte sich am Ende der Dresdener mit einem klaren 5:1 durchsetzen. Das Spiel um Gruppenplatz 3 entschied Roland Holz mit 5:4 für sich.
Gruppe B, mit drei Sportlern, war mit den erfahrenen Sportlern Marc Bonigut (Billardfabrik Leipzig) und Mario März (BC Empor Freiberg) sowie dem erstmals startenden Olaf Helfer (1. Chemnitzer BC) besetzt. Bonigut sicherte sich in der ersten Runde gleich einen 5:2 Erfolg gegen Helfer. Der Chemnitzer unterlag auch im folgenden Match seinem Kontrahenten März mit 5:1 und war somit bereits ausgeschieden. Im Gruppenfinale trafen Bonigut und März aufeinander, bei dem sich der für Freiberg spielende Mario März mit 5:2 durchsetzen konnte.
Im ersten Halbfinale traten Feras Abou Al Fadel und Marc Bonigut gegeneinander an. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, welches schließlich im Hill-Hill gipfelte. Am Ende hieß der Sieger in diesem Duell Abou Al Fadel. In Halbfinale zwei spielten Mario März und Roland Heß um den Einzug in die nächste Runde. Hier konnte der Leipziger Heß jedoch nicht mithalten und März nutze fast jede Chance, die ihm sein Gegner hinterließ, konsequent aus. Ein deutliches 6:2 sicherte März daher erneut das Finalticket.
Wie bereits im 8-Ball von zwei Wochen, hieß das Finale der Senioren also Feras Abou Al Fadel gegen Mario März. Beide Sportler kannten sich nun schon und beide setzen jeweils auf ihre eigenen Spielstile. Abou Al Fadel wie gewohnt schnell unterwegs und März konzentriert und fokussiert sein Ziel im Auge. Der Syrer konnte seinen Kontrahenten nicht mehr wie geplant mit seiner Spielweise beeindrucken und ihn förmlich überrollen. Stattdessen ließ er immer wieder Chancen liegen, die März für sich nutzen konnte. Mario Marz baute folglich seine Führung immer weiter aus und es gelang ihm ein 7:2 Erfolg. Damit geht bei den Senioren Gold an Mario März, Silber an Abou Al Fadel und Bronze an Roland Heß sowie Marc Bonigut.
9-Ball Damen/Ladies und 10-Ball Damen/Ladies
Am 21. Mai 2023 stiegen auch die Damen und Ladies in die Meisterschaften ein, die nun beim Verein Billardfabrik Leipzig fortgesetzt wurden. Leider hatten auch diesmal nur zwei Damen und eine Lady gemeldet. Wie bereits vor zwei Wochen, wurden die Felder zusammengelegt, um allen schließlich einige Spiele zu ermöglichen, jedoch getrennt gewertet.
Zunächst fand das 9-Ball Turnier statt. Denise Ganske (Pool 2000 Leipzig), Susann Meixner (Billard Team Vogtland) und Evelyn Thoma-Schuck (MSV Bautzen 04 – BiGa) waren die Teilnehmerinnen und spielten im Modus „Jede gegen Jede“. Die erste Partie bestritten Ganske und Thoma-Schuck, wobei hier Denise Ganske die Oberhand behielt und den ersten Sieg im Damen/Ladies-Wettbewerb für sich verbuchen konnte. In der zweiten Runde trafen Thoma-Schuck und Meixner aufeinander. Auch hier hatte Evelyn Thomas-Schuck gegen Susann Meixner das Nachsehen. In der letzten Runde trafen schließlich Denise Ganske und Susann Meixner aufeinander. Das Damen-Duell entschied erneut die Leipzigerin für sich. Somit lautete das Abschlussranking: 1. Ganske, 2. Meixner, 3. Thoma-Schuck. Damit ging Gold im 9-Ball der Damen an Denise Ganske und Silber an Susann Meixner. Gold bei den Ladies ging an Evelyn Thoma-Schuck.
Nach kurzer Pause folgte schließlich das 10-Ball Turnier. Die Teilnehmerinnen blieben dieselben und auch die Spielreihenfolge wurde nicht verändert. Denise Ganske traf zunächst auf Evelyn Thoma-Schuck. Wie bereit im 9-Ball, ging auch diese Partie an die Leipzigerin. In Runde zwei standen sich erneut Susann Meixner und Evelyn Thoma-Schuck gegenüber. Diesmal konnte sich jedoch Thomas-Schuck gegen ihre Kontrahentin durchsetzen. Die dritte Partie war erneut dem Damen-Duell Denise Ganske gegen Susann Meixner vorbehalten. Die Entscheidung fiel auch hier zu Gunsten der Leipzigerin Ganske. Das Abschlussranking des 10-Ball Wettbewerbs stellt sich folglich so dar: 1. Ganske, 2. Thoma-Schuck, 3. Meixner. Denise Ganske sicherte sich damit Gold im Damen-Wettbewerb. Silber ging an Susann Meixner. Evelyn Thoma-Schuck nahm Gold im Ladies-Wettbewerb mit nach Hause.
10-Ball Senioren
Zur vierten Einzelmeisterschaft der Senioren am 21. Mai 2023 traten ebenfalls, wie schon am Vortag, sieben Sportler an. Erneut wurde in zwei Gruppen gespielt, wobei sich diesmal nur die beiden Gruppenersten direkt für das Halbfinale qualifizieren sollten. Die Gruppenzweiten und -dritten trafen in einer Zwischenrunde aufeinander, um die Teilnehmer für das Halbfinale zu ermitteln.
In Gruppe A schien zunächst alles auf einen Gruppensieg von Mario März (BC Empor Freiberg) hinzudeuten. Seine ersten beiden Partien gegen Ralf Runau (1. Chemnitzer BC) und Steffen Hohlfeld (MSV Bautzen 04 – BiGa) konnte er jeweils mit 4:0 für sich entscheiden. Erst im Spiel der dritten Runde gegen Roland Heß (Pool 2000 Leipzig) musste er Racks abgeben und die Entscheidung im Hill-Hill suchen. Hier sicherte er sich schließlich das entscheidende Rack zum 4:3 Endstand und die direkte Qualifikation für das Halbfinale. Steffen Hohlfeld konnte sich in dieser Gruppe mit zwei Siegen den 2. Platz erkämpfen und Roland Heß mit einem Sieg den dritten Platz.
In Gruppe B hieß der Favorit für den Gruppensieg wohl zunächst Feras Abou Al Fadel (1. PC Dresden). Doch das es auch mal anders laufen kann, zeigte gleich das erste Spiel. Roland Holz (Snoobi Dresden) zwang den Syrer in einen Hill-Hill-Krimi, den er am Ende auch für sich entscheiden konnte. Das konnte man so vielleicht eher nicht erwarten. Selbst About Al Fadel wirkte ratlos. In der zweiten Runde traf Abou Al Fadel auf Michael Nuck (MSV Bautzen 04 – BiGa). Auch hier wirkte der Dresdener weiterhin ratlos über sein Spiel. Michael Nuck konnte eine gute Leistung abrufen und die Fehler von Abou Al Fadel schließlich auch für sich nutzen. Am Ende auch hier ein etwas überraschende Ausgang der Partie mit einem 4:2 Erfolg von Nuck. Um den Gruppensieg spielten in Runde drei Roland Holz und Michael Nuck. Der Bautzener spielte, mit dem Sieg gegen Abou Al Fadel im Rücken, nun erneut gut auf. Holz konnte jedoch nicht an die Leistung aus dem ersten Spiel anknüpfen. Am Ende sicherte sich Nuck den Gruppensieg mit einem 4:1. Zweiter in der Gruppe wurde Roland Holz, dritter Feras Abou Al Fadel.
In der Zwischenrunde trafen Roland Holz und Roland Heß sowie Steffen Hohlfeld und Feras Abou Al Fadel aufeinander. Wie bereits im letzten Gruppenspiel, konnte Roland Holz seine Leistung vom Turnierbeginn nicht erneut abrufen. Roland Heß nutzte die ihm gegebenen Chancen zu einem 5:2 Erfolg und dem Einzug in die nächste Runde. Im zweiten Spiel der Zwischenrunde schien Abou Al Fadel endlich einen Weg gefunden zu haben, in sein Spiel zurückzufinden. Das Spiel gestalteten sich weitestgehende offen. Jedoch konnte Abou Al Fadel am Ende doch noch den ersten Sieg an diesem Tag für sich verbuchen. Ein 5:3 gegen Hohlfeld brachte ihn erneut ins Halbfinale.
In beiden Halbfinals kam es nun erneut zu Begegnungen aus der Gruppenphase. Im ersten Halbfinale traf Mario März auf Roland Heß. Das Match verlief diesmal etwas anders als noch in der Gruppenphase. März behielt nun mehr die Kontrolle im Spiel und Heß fand diesmal kein Mittel, um an seinem Kontrahenten dran bleiben zu können. Folglich konnte sich März einen 5:2 Erfolg erkämpfen und abermals das Finale erreichen. Im zweiten Halbfinale standen sich Michael Nuck und Feras Abou Al Fadel gegenüber. Der Syrer schien sich vom schlechten Start in den Turniertag nun erholt zu haben und konnte an seine gewohnten Leistungen anknüpfen. Der Bautzener hingegen fand nun weniger in sein Spiel und musste mit ansehen, wie Abou Al Fadel immer weiter davonzog. Am Ende hieß es auch hier 5:2 für Abou Al Fadel.
Somit trafen auch im dritten „richtigen“ Finale der Senioren-Wettbewerbe Mario März und Feras Abou Al Fadel aufeinander. Wie bereits am Vortag, gestaltete sich das Finale recht einseitig. März zeigte nun erneut, dass er Mittel kennt, gegen einen so schnellen Sportler wie About Al Fadel zu bestehen und diesem so ein „Überrollen des Gegners“ so schwer wie möglich zu machen. Der Syrer fand hingegen erneut keinen Weg, März wirklich Steine in den Weg zu legen. So erkämpfte sich Mario März erneut mit gutem Spiel ein 6:1 gegen Abou Al Fadel und sicherte sich somit auch den vierten Titel in diesem Jahr. Feras Abou Al Fadel erringt Silber. Bronze ging an Michal Nuck und Roland Heß.
10-Ball Herren
Ebenfalls am 21. Mai 2023 fand die vierte Einzelmeisterschaft der Herren beim Verein Billardfabrik Leipzig statt. Diesmal traten 22 Sportler an. Gespielt wurde erneut in vier Gruppen á sechs bzw. fünf Sportlern. Die besten zwei jeder Gruppe qualifizierten sich für das Viertelfinale. Die Auslosung aller Gruppen zeigte, dass es an diesem Tag wohl keine Favoriten oder guten Vorhersagen geben würde, wer die Gruppenphase überstehen würde.
In Gruppe A gab es der Kandidaten gleich vier: Tobias Sachse, Ivan Rudenko (beide 1. PSC Dresden), Ammar Al-Khalaf (Billardfabrik Leipzig) und Tommy Gröschel-Prescher (MSV Bautzen 04 – BiGa). Einer von ihnen musste also schon nach der ersten Runde mit einer Niederlage in die Aufholjagd gehen. Dies war Gröschel-Prescher, der sich mit 3:4 Sachse geschlagen geben musste. Gleich in Runde zwei htte Gröschel-Prescher erneut mit 4:3 gegen Al-Khalaf das Nachsehen. Und Tobias Sachse musste gegen Paul Heim (BC Joe’s Dresden) eine unerwartete 3:4 Niederlage einstecken. Der junge Paul Heim kämpfte wie ein Löwe und musste immer wieder mit verschossenen Bällen Rückschläge hinnehmen – Aufgeben scheint wohl nicht zu seinem Wortschatz zu gehören. Aber am Ende gelang es auch Tobias Sachse nicht, in diesem Hill-Hill-Krimi zu überzeugen. In der dritten Spielrunde zog Ammar Al-Khalaf schließlich etwas davon, indem er gegen Ivan Rudenko mit 4:3 gewinnen konnte. Gröschel-Prescher verlor in Runde vier gegen Rudenko zum dritten Mal mit 3:4 und verabschiedete sich somit aus dem Rennen um die Plätze im Viertelfinale.
Überraschend in Runde vier kam sicherlich der deutliche Sieg von Tobias Sachse gegen Ammar Al-Khalaf. Ein 0:4 von Al-Khalaf war bis dahin sicherlich bei niemandem auf dem Schirm. Ebenfalls ein Drama spielte sich in der Partie Marco Rudolph (1. Chemnitzer BC) gegen Paul Heim ab. Die Entscheidung dieser Hill-Hill-Partie lag in den Händen von Heim, der schließlich nur noch eine machbare 10 auf dem Tisch hatte. Und dann klappert diese in der Tasche und bleibt direkt davor liegen. Rudolph versenkt diese noch und gewinnt 4:3. Schade, aber auch das gehört dazu und diese Erfahrung hat wohl jeder schon in jungen Jahren machen müssen. Nun aber zurück zum Kampf ums Viertelfinale… Rudenko, Sachse und Al-Khalaf mit jeweils drei Siegen aus vier Partien auf dem Konto. Al-Khalaf hatte mit dem niedergeschlagenen Paul Heim wohl die einfachste Aufgabe vor sich und setzte sich mit nur wenig Gegenwehr mit 4:0 durch. Sachse und Rudenko hingegen im direkten Duell um das Viertelfinale. Wer gewinnt, ist weiter… Ivan Rudenko packte noch einmal sein Können aus und wollte sich bestimmt auch für die Niederlage im Finale des Vortages revanchieren. 4:1 heißt es am Ende für den Ukrainer, der somit seine vierte KO-Runde der diesjährigen Pool-Landesmeisterschaften erreichte.
Auch in Gruppe B war kein klarer Favorit auszumachen. Nach drei Runden sind Sven Wenkheimer (Billardfabrik Leipzig) und Daniel Sachse (1. PSC Dresden) mit drei Siegen in Führung. Ronny Sorber (1. PSC Dresden) folgt mit zwei gewonnenen Partien. In Runde vier konnte Sachse gegen Wenkheimer mit 4:0 gewinnen und stand damit bereits vorzeitig in der Endrunde. Sorber konnte mit einem 4:1 gegen István Pataki (Billardfabrik Leipzig) auf ebenfalls drei Matchpunkt erhöhen. Der zweite Teilnehmer an der Endrunde aus dieser Gruppe wurde in Runde fünf im direkten Duell von Ronny Sorber und Sven Wenkheimer ermittelt. Am Ende hatte hier der Leipziger die Nase vorn und konnte sich so mit einem 4:2 Erfolg für das Viertelfinale qualifizieren.
Gruppe C war mit Tobias Georgi (Billardfabrik Leipzig), Paul Müller (ESV Lok Döbeln – Poolstars) und Daniel Schneider (SAX MAX Dresden) ebenfalls gut besetzt. Nach zwei Spielrunden führte Schneider mit zwei Partiepunkten vor Müller und Georgi mit jeweils einem Partiepunkt. In Runde drei gewann Tobias Georgi gegen Bastian Delitz (Pool 2000 Leipzig) mit 4:1 und holte somit zu Schneider auf. Paul Müller hingegen konnte nicht auf 2 Partiepunkte erhöhen und musste sich einem gut spielenden Quang Vinh Nguyen (Billardfarbik Leipzig) mit 2:4 geschlagen geben. Die fünfte Runde wurde vor die vierte gezogen. Paul Müller gewann gegen Daniel Schneider mit 4:1 und Quang Vinh Nguyen gewann etwas überraschend gegen Tobias Georgi ebenfalls mit 4:1.
Damit ergab sich die Konstellation, dass vor der nun zuletzt zu spielenden vierten Runde vier von fünf Sportlern jeweils 2 Partiepunkte hatten und alle noch Weiterkommen konnten. Während drei Sportler dies in den eigenen Händen hatten, hatte Paul Müller spielfrei und musste auf die Ergebnisse der Partien warten. Daniel Schneider und Tobias Georgi spielten dies im direkten Duell gegeneinander aus. Die Partie endete mit 4:0 für Georgi relativ zügig und brachte dem Leipziger die Endrundenteilnahme. Quang Vinh Nguyen musste sein Spiel auf jeden Fall gewinnen, um dies ebenfalls zu schaffen. Gegen den bislang sieglosen Bastian Delitz schien dies auch möglich. Doch Delitz hatte noch nicht aufgegeben und kämpfte bis zum Schluss. Nguyen schien auch kein Mittel dagegen zu finden und musste sich am Ende mit 2:4 geschlagen geben. Etwas glücklich erreichte somit Paul Müller aufgrund der besseren Rackdifferenz die Finalrunde.
In Gruppe D war wohl Eric Haydt (1. PSC Dresden) derjenige, mit man in der Endrunde rechnen musste. Aber wer ihm folgen sollte, war im Vorfeld nicht abzusehen. Nach drei Spielrunden hatte Haydt bereits drei seiner vier Partien gewonnen. Maik Schlegel (BC Joe’s Dresden), Justin Gruner (1. Chemnitzer BC) und Heiko Linß (Billardfabrik Leipzig) hatten jeweils eine Partie gewonnen. Auch hier wurde die fünfte Runde zunächst vorgezogen. Gruner konnte sich mit 4:3 gegen Schlegel durchsetzen und Heiko Linß erkämpfte sich ebenfalls ein 4:3 gegen Denis Kliewer (Billardfabrik Leipzig). Damit lag Haydt weiter in Führung und hatte sich damit bereits für die Endrunde qualifiziert. Maik Schlegel und Heiko Linß hatte beide noch Chancen weiterzukommen. Für Linß am besten wäre ein Sieg gegen Haydt gewesen. Aber auch eine Niederlage könnte reichen, selbst wenn Schlegel gewinnt. Dann müsste aber die Rackdifferenz über ein Weiterkommen entscheiden. Nach einer schnellen 0:4 Niederlage von Linß gegen Haydt war für Schlegel klar, dass er mit einem Sieg gegen Kliewer die Endrunde erreichen würde. Leider verlaufen Spiele manchmal anders als man es will. Am Ende verliert Maik Schlegel mit 2:4. Die Finalrunde erreichte Heiko Linß aufgrund der besseren Rackdifferenz gegenüber Justin Gruner.
Im ersten Viertelfinale trafen Daniel Sachse und Heiko Linß aufeinander. Favorisiert war sicherlich Sachse, doch er fand wohl nicht mehr in sein Spiel. Linß konnte dies schließlich ausnutzen und mit einem 5:2 das Halbfinale erreichen. In Viertelfinale zwei standen sich Ivan Rudenko und Paul Müller gegenüber. Freilich ein Spiel ohne klaren Favoriten und ein doch etwas mit Spannungen beladenes Spiel. Die Partien gegeneinander sprachen wohl für Müller aber Rudenko deswegen als Außenseiter zu bezeichnen wäre ebenso falsch. Dennoch entwickelte sich eine einseitige Partie zu Gunsten von Müller, die so sicherlich nicht abzusehen war. Am Ende stand ein 5:0 für Müller am Scoreboard, der somit das Viertelfinale erreichte. Im dritten Viertelfinale kam es zum Vereinsduell Tobias Georgi gegen Sven Wenkheimer. Auch hier fand der vermeintliche Favorit Georgi nicht in sein Spiel und Wenkheimer schien immer besser zu werden. Mit einen 5:1 Erfolg für Wenkheimer stand der dritten Halbfinalist fest. Das vierte Viertelfinale bestritten Eric Haydt und Ammar Al-Khalaf. Zügig erarbeitete sich Al-Khalaf eine Führung und Haydt fand keine Mittel, hier noch einmal anzugreifen. Folglich auch hier ein klares 5:1 für Al-Khalaf. Damit gingen drei von vier Halbfinaltickets an den gastgebenden Verein Billardfabrik Leipzig.
Heiko Linß und Paul Müller trafen im ersten Halbfinale aufeinander. Linß war sicherlich die Überraschung im Halbfinale und der Underdog in dieser Begegnung. Nun fand er anscheinend jedoch kein Mittel mehr um Paul Müller entscheidend etwas entgegenzusetzen. Müller spielte konstant die Tische runter und nutzte jeden Fehler von Linß, um im Rack die Entscheidung herbeizuführen. Ein klares 5:0 von Müller sprach für sich. Auch im zweiten Halbfinale kam es zu einem Vereinsduell zwischen Sven Wenkheimer und Ammar Al-Khalaf. Wie bereits in der Partie zuvor, schien Wenkheimer immer besser in das Turnier zu kommen. Al-Khalaf schien, wie bereits in einem der Gruppenspiele, nicht wirklich in sein Spiel zu finden. Ein 5:1 für Wenkheimer hatte vor Beginn dieser Partie sicherlich niemand auf dem Zettel.
Im Finale traten Paul Müller und Sven Wenkheimer gegeneinander an. Müller ging zunächst mit 3:0 in Führung, ehe Wenkheimer auf 3:2 verkürzen konnte. Aber dennoch schienen bei Wenkheimer nun die Kräfte nachzulassen und Müller, zumindest seit dem Beginn der Finalrunde, immer besser zu werden. Müller sicherte sich die nächsten beiden Racks zum 5:2 und benötigte somit nur noch ein Rack zum Matchgewinn. Wenkheimer sicherte sich noch das folgende Rack zum 5:3, doch in Rack 9 sollte die Entscheidung schließlich fallen. Paul Müller holte mit einem 6:3 Erfolg nun seinen zweiten Titel bei den diesjährigen Landesmeisterschaften. Silber ging an Sven Wenkheimer, Bronze an Ammar Al-Khalaf und Heiko Linß.
Wir gratulieren allen Gewinnern und Platzierten. Ebenso bedanken wir uns für die Ausrichtung durch die Vereine Pool 2000 Leipzig und Billardfabrik Leipzig sowie bei Enrico Böttcher als Turnierleiter. Alle Ergebnisse der Herren- und Senioren-Wettbewerbe sind unter http://lm-livescore.billard-team-vogtland.de/ zu finden.
Text und Fotos: Daniel Zumpe