Am 02. und 03. Juli fanden sich 15 Teilnehmer im rheinland-pfälzischen Fehrbach zum hochsommerlichen DBU Grand Prix im Eurokegel ein. Die Vorrunde am Samstag wurde in vier Gruppen gespielt, in denen die Viertelfinalisten ermittelt wurden.
In Gruppe A setzten sich André Hehne (Bild) und Christopher Pleyer (beide BC Empor Freiberg) vor dem Fehrbacher Lokalmatadoren Andreas Kühn durch, der erstmalig im Eurokegel an den Start ging und für die Zukunft gute Ergebnisse erhoffen lässt. Albert Muley (BC Ludwigshafen) vervollständigte die Gruppe.
In Gruppe B, die als Dreiergruppe eine Doppelrunde absolvierte, setzten sich erwartungsgemäß Alex Hopf (RSV Maulwürfe Neuruppin) und Clemens Philippen (BC Bergedorf) durch, wobei der Dritte Gerd Wenzel (Dittersdorfer KBV) die beiden gut unter Druck setzten konnte.
Dramatisch ging es in Gruppe C zu. Nach der zweiten Spielrunde lag Jeanette Schultz (SV Sachsen Müglitztal) klar an der Tabellenspitze, nachdem sie gegen Sven Reich (RSV Maulwürfe Neuruppin) mit 2:0 Sätzen gewonnen hatte. Dieser hatte sich vorher gegen Hans-Jörg Schröder (BC Wedel 61) mit 2:1 durchgesetzt. Peter Düsing (BC Ludwigshafen) war hingegen mit zwei Niederlagen bereits aus dem Rennen. Somit musste Schröder im letzten Spiel gegen Schultz unbedingt gewinnen, um noch in die K.O.-Phase einziehen zu können. Da er das Match mit 2:0 gewann, eroberte er sich die Tabellenführung. Zwischen Schultz und Reich musste aufgrund der Punktgleichheit dann der Kegeldurchschnitt als Entscheidung herangezogen werden. Dieser war bei Reich etwas besser.
Ebenso spannend war es in der Gruppe D. In der Abschlussrunde war klar, das Lothar Friebel auch bei einer Niederlage nur einen Satz zum Weiterkommen gewinnen musste. Dies war dann gegen Thoralf Weidner (BC Empor Freiberg) auch der Fall. Im Parallelspiel zwischen Ralph Bannat (SV Dresden Reick) und Matthias Groß (BC Empor Freiberg) ließ der Dresdener dann aber auch einen Satz liegen. Wieder wurde der Kegeldurchschnitt, diesmal zugunsten von Weidner, bemüht.
Im Viertelfinale am Sonntag konnte sich Alex Hopf klar gegen Christopher Pleyer mit 3:0 durchsetzen. Ebenso ließen Sven Reich gegen Lothar Friebel und Hans-Jörg Schröder gegen Thoralf Weidner mit 3:0 nichts anbrennen. Auf hohem Niveau spielten Clemens Philippen und André Hehne gegeneinander. Auch wenn Hehne mit 3:1 hier gewann, war der Norddeutsche nie weit weg.
Somit standen die Halbfinals fest. Hopf durfte gegen seinen Vereinskollegen Reich antreten, wodurch klar war, dass die neu gegründete Sparte der RSV Maulwürfe im Finale vertreten sein würde. Während Reich im ersten Satz noch deutlich Paroli bieten konnte und den Satz nur sehr knapp verlor, steigerte sich Hopf immer weiter und siegte am Ende mit 3:0
Am Nebentisch musste Favorit Hehne erst einmal Federn gegen Schröder lassen, der ihm den ersten Satz durch gut kontrolliertes Defensivspiel abnahm. Der Freiberger konnte sich von der Überraschung erholen und die folgenden drei Sätze gewinnen, wobei er sich aber keinen Fehler erlauben durfte. Nach einem hochkonzentrierten, anstrengenden Match in zweieinhalb Stunden war das Finale klar.
Mit Alex Hopf und André Hehne hatten sich zwei der im Voraus ausgewiesenen Favoriten bis ins Finale durchgesetzt. Der erste Satz verlief spannend mit 100:88 für Hehne. Wer nun dachte, dass dieser nach den schweren Vorpartien vielleicht nicht mehr genug Körner für das Finale übrighaben würde, wurde eines Besseren belehrt. Er konnte den jüngeren, aber doch schon sehr erfahrenen Neuruppiner durch druckvolles Spiel zu Fehlern zwingen und auch die beiden weiteren Sätze gewinnen. Es war dann doch Alex Hopf, dem nach der längeren Wartezeit aufs Finale vielleicht der Spannungsbogen etwas verloren ging.
Somit geht der Wanderpokal erst einmal wieder ins sächsische Freiberg. Die Billardfreunde Fehrbach haben aber eigentlich bei dem Turnier am meisten gewonnen. Nämlich viele neue Freunde aus der Eurokegelszene. Dies haben sie sich auch redlich durch ihre herzliche Gastfreundschaft verdient.