Nach drei Jahren der Abstinenz fanden diesjährig endlich wieder die Junioren-EM in den Karambol-Disziplinen und im 5-Kegel statt. Im norditalienischen Desio wurden vom 07.-10. April 2022 in fünf Wettbewerben die Europameister auf dem großen und kleinen Brett ermittelt.
Mit Nick Haake (BC Empor Freiberg) und Felix Schrobback (1. Chemnitzer BC) nahmen auch zwei Jugendliche aus Sachsen an der Europameisterschaft teil. Beide starteten jeweils allein im 5-Kegel U21, als auch im Team im Biathlon für Deutschland, wobei Nick mit Amir Ibraimov und Felix mit Ali Ibraimov, antraten. Angereist wurde bereits am Mittwoch, also einen Tag vorher, wobei es von Dresden aus mit dem Flieger via Düsseldorf nach Bergamo ging. Am westfälischen Flughafen trafen beide dann auch die anderen fünf Sportler und Betreuer aus Deutschland, sodass es nach Italien gemeinsam gehen konnte.
Los ging es am Donnerstag mit den ersten beiden Partien im Biathlon. Beide deutschen Teams mussten in ihrem jeweiligen Auftakt gleich einen Dämpfer einstecken, denn DEU1 (mit Ali und Felix) musste sich den Niederlanden geschlagen geben und DEU2 (mit Amir und Nick) verlor gegen die erste Mannschaft aus Dänemark. In der zweiten Partie des Teamwettbewerbs konnten sich beide Mannschaften wieder beweisen. In der Vierergruppe gewann DEU2 gegen die Türkei souverän und in der Fünfergruppe konnte DEU1 einen knappen, aber dafür umso wichtigeren Sieg gegen die erste Mannschaft der Italiener einfahren. Außerdem ging es bereits für Felix im 5-Kegel in die Vollen gegen Marius Kroonen aus den Niederlanden. Anders als im Biathlon konnte Schrobback seinen Widersacher mit 2:0 sicher schlagen. Nick hingegen griff, aufgrund der kleineren Gruppe, erst am Folgetag in den Wettbewerb ein.
Am Freitag standen im Birilli zwei deutsch-italienische Duelle an. In der Gruppe A spielte Nick gegen Luigi A. De Girolamo Del Mauro, wobei der Deutsche sich, nach einem starken ersten Satz, mit 1:2 geschlagen geben musste. In der Gruppe B hatte Felix seinem Gegner Felice Izzo beim glatten 0:2 nicht viel entgegenzusetzen. Im Biathlon gab es in Gruppe B zwischen DEU2 und ITA2 einen spannenden Kampf um den zweiten Gruppenplatz und die damit verbundene sichere Medaille, welchen die Südeuropäer für sich entscheiden konnten. Damit beendete das zweite Team Deutschlands die Gruppenphase im Biathlon hinter Dänemark und Italien auf Platz 3. In der anderen Gruppe verlor das erste deutsche Team gegen die Franzosen ihr drittes Gruppenspiel, konnten aber im letzten nochmals gegen die zweite Auswahl aus Dänemark punkten. Damit beendeten auch sie die Gruppenphase, punktgleich mit den Niederländern, auf Platz 3 und schieden, aufgrund des verlorenen direkten Spiels gegen die Nachbarn, folgerichtig aus.
Am Samstag spielen die beiden Sachsen ihr jeweils letztes Gruppenspiel im 5-Kegel. Nick musste gegen den Dänen Andreas Hoegh ran und meisterte diese Aufgabe mit einem 2:0 bravourös, wodurch er die Gruppe als Zweitplatzierter beenden konnte. Ebenfalls sein Spiel gewann Felix gegen den Türken Selahattin Ozkul und landetet, wie sein Landsmann, auf dem zweiten Gruppenplatz.
Insgesamt zogen beide damit als Gesamtranglisten Vierter (Schrobback) und Fünfter (Haake) ins Viertelfinale ein, wo es zum innerdeutschen Duell kam. Dieses konnte am Nachmittag der Chemnitz mit 3:0 für sich entscheiden, nachdem Nick nicht ganz an seine davor gezeigten Leistungen anknüpfen konnte.
Am Sonn- und damit letzten Tag der Wettkämpfe traf Felix in Halbfinal auf den Italiener und Titelfavoriten Emanuel Cucchiara. Letzterer wurde seiner Rolle gerecht und gewann verdient mit 3:0 gegen den Deutschen, wobei dieser vor allem im zweiten Satz eine Chance zum Ausgleich hatte.
Am Nachmittag fand dann noch die Siegerehrung statt, bei der die Bronzemedaille von Felix Schrobback das einzige deutsche Edelmetall bei der diesjährigen EM blieb.
Am Abend ging es für das Team Deutschland in das Zentrum von Mailand, wobei die Spieler zum Abschluss die Gelegenheit bekamen, durch Läden zu schlendern, etwas zum Essen zu speisen oder einfach nur die Kathedrale bestaunen konnten. Am Montagvormittag traten allesamt die Heimreise an.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass es ein gelungene und positiv in Erinnerung bleibende Meisterschaft war, bei der, neben den sportlichen Aktivitäten, auch neue Kontakte geknüpft werden konnten.
Großes Lob auch an dieser Stelle nochmals an die Betreuer, die für alle Spieler unterstützend zur Seite standen und auch schwierige Situationen hervorragend lösten.
Vielen Dank fürs lesen und bis demnächst.
(Bilder: CEB; Text: Schrobback)